Bildungsmythen – Irrtümer über das Lernen –

Folge 6: „SMS-Schreiben verhunzt die Sprache“

Das Thema dieser letzten Folge der Bildungsmythen beschäftigt mich auch als Vater. Ich selbst bin ja kein so großer SMS-Schreiber, aber die Kinder …. .
Nun, als verantwortungsvoller Vater und als jemand, der in seiner Erziehung den Bereich Medienhandhabung wie ich denke nicht ganz vergessen hat oder ignorierte, fällt es mir manchmal nicht leicht, zu sehen wie schnell auf dem Smartphone eine SMS formuliert wird und ich gleichzeitig nicht die Hoffnung auf eine sprachlich ausgewogene Entwicklung zu hoffen.

Verschlechtern nun SMS das Ausdrucksvermögen? Es sind ja meistens keine ordentliche Texte – eben Kurznachrichten. Und häufig finden sich auch die Abkürzungen in den SMS, die so mancher ohne das entsprechende Lexikon gar nicht mehr versteht.

Wie bei vielen Themen gibt es auch bei dieser Frage solche und solche Positionen. Kulturforscher und konservative Hüter der deutschen Sprache sind dieser Meinung. Keine negative Wirkung sollen SMS laut Wissenschaft haben.

Diese Fraktion bringt auch ihre empirischen Beweise ins Feld. So sollen Studien gezeigt haben, dass die Kinder und Jugendliche mit SMS Schreibfreude sogar den anderen etwas überlegen sein sollen. Beim Schreiben von SMS würde nämlich dazu beitragen, sich genau auf den Inhalt der zu verfassenden Botschaft zu konzentrieren und möglichst präzise zusammen zu fassen, was sie mitteilen wollen. Dies wiederum fördert nicht nur die Kreativität sondern auch den Sprachschatz.

Wie bei vielen Fragen kann man hier auch zusammenfassen, dass in Maßen geschriebenen SMS keine negativen Auswirkungen haben.

Matthias C. J. Dannhorn