Bildungsmythen – Irrtümer über das Lernen-

Wie auch in anderen Bereichen des Lebens, so ist die objektive Betrachtung der „Irrtümer über das Lernen“ ein weiterer Bereich, in den Sie hier immer mal wieder einen Artikel finden werden.
Als Suggestopäde und Trainer mit annähernd 10.000 Trainingsstunden – auch ca. 4.000 Trainingsstunden im Live-Online-Training -wird hier sicherlich auch meine eigenen Erfahrung sichtbar werden. Mein Austausch mit meinen Kollegen und mein eigenes, ständiges Dazulernen verfeinern die Standpunkte zu den einzelnen Lernmythen.
Lassen Sie sich immer wieder überraschen. Ich wünsche viel neue Erkenntnisse und freue mich auf Ihre Rückmeldungen.

Matthias C. J. Dannhorn

Folge 01: „Intelligente Kinder müssen nicht lernen?!“

Dieser Lernmythos ist schon sehr alt.

Wobei man ja genau genommen erst den Begriff „Intelligenz“ definieren müsste. Sicherlich hat Intelligenz nichts mit „Schulfähigkeit“ zu tun! Dabei geht es um die Fähigkeit, sich in einem etablierten System zurecht zu finden und im System „mit zuspielen“.
Nach gar nicht so neuen Erkenntnissen, ist Intelligenz die Kombination aus „genetischer Voraussetzung; dem verfügbaren Erfahrungsschatz des Individuums; und das Bewusstsein über die Fähigkeit, Strategien zu entwickeln“.
Aus diesem Blickwinkel haben es intelligentere Kinder zunächst leichter. Sie erfassen die zu lernenden Zusammenhänge schneller und erreichen damit zu früherer Zeit das womöglich vorgegebenen Lernziel. Hier zeigt sich die Fähigkeit, Abstraktionen in höherem Maß zu absolvieren und die Flexibilität, sich auf neue Situationen schneller einstellen zu können.
Hier zeigt sich die Kombination der oben genannten Einflussfaktoren für Intelligenz.
Diese Kinder und später auch Erwachsene haben das Selbstbewusstsein, dieses Potential an der Kombination der relevanten Einflussfaktoren in sich zu tragen. Aus diesem Bewusstsein heraus handeln sie.
Ein wie ich meine weiterer Faktor, der das Lernen begünstigt. Immer wieder habe ich in den Seminaren erlebt, dass Akteure mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein über ihre Fähigkeiten und Träume, schneller an das individuelle Ziel gelangt sind.
Zurück zu den Lernfähigkeiten von „Intelligenten“ im Vergleich zu „weniger Intelligenten“.
Auf Dauer unterliegen die „Intelligenten“ der Gefahr, von denen abhängt zu werden, die durch Geduld, Fleiß und dem richtigen Maß an Disziplin bzw. Ehrgeiz mindestens ebenso wichtige Lernziele für sich erreichen. Hirn- und Lernforscher sind davon überzeugt, dass dieses erarbeitet und erfahrene Wissen wichtiger ist, als ein hoher IQ.
Für kompliziertere Zusammenhänge, wie z. B. theoretische Physik, gibt es für die durchschnittlich begabten in diesem Thema allerdings Grenzen. Dem entgegen wird ein überaus begabter Lernender, dem theoretische Physik egal ist, allerdings auch keinen „Blumentopf“ gewinnen.

Matthias C. J. Dannhorn