Für Chefs und die, die meinen es zu sein!

Wenn auch nur einer der nächsten 10 Punkte auf Ihr Team zutrifft, sollten Sie sich schnell etwas überlegen. Ihr Team kann noch so groß sein, wenn den Mitarbeitern Motivation fehlt, kann man eigentlich jeden vergessen. Leider aber gibt es zu viele Mitarbeiter/innen, die aus einem oder mehreren Gründen gar keinen Bock auf ihren Job haben. Und jetzt – oh Wunder – vielleicht ist das Ihre Schuld als Chef! Denn grundsätzlich ist ein zufriedener Mitarbeiter/in auch ein motivierter Mitarbeiter/in. Hier die 10 Gründe, wieso Ihr Team vielleicht nicht so glücklich ist.

1. Entlohnung – Gehalt!

Basierend auf verschiedenen Umfragen und Studien würden rund 26% den Arbeitsplatz wechseln, wenn Sie 5% mehr Gehalt bekommen. Wenn Sie jetzt sagen: „Dann gehen sie halt!“, sollten Sie vielleicht darüber nachdenken ob dieser Mitarbeiter/in überhaupt zu Ihnen passt, oder sollten Sie an Ihrer Einstellung arbeiten!
Zahlen Sie Ihren Mitarbeitern/innen soviel, wie sie verdienen! Wer sich über die Maße engagiert oder dem Unternehmen auf seine eigene Weise behilflich ist, sollte das auch auf seinem Lohnzettel gedankt bekommen.

2. Wer nur von negativen Dingen umgeben ist, wird irgendwann selbst negativ.

Es geht hier nämlich um den Arbeitsplatz. Wer sich hier nicht wohlfühlt, steht morgens nicht gerne auf, geht nicht gerne zur Arbeit und arbeitet dann auch nicht gerne.
Die wenigsten Unternehmen haben ein festes Budget für Planzen, Blumen oder Deko. Natürlich ist auch jeder Mitarbeiter/in seines Glückes Schmied und kann sich selbst Bilder, Pflanzen oder Blumen mitbringen. Es fängt allerdings schon bei den Räumlichkeiten an: Laut einer Befragung vermelden Firmen in Großraumbüros bis zu 62% mehr an Krankmeldungen als kleine Büros – ein Zufall?
Auch wenn Ihr Chef-Büro schön, hell und gemütlich ist, schauen Sie sich die Arbeitzplätze Ihrer Mitarbeiter/innen an. Oft sieht man übrigens bereits an deren Schreibtisch, wer sich mit dem Unternehmen identifiziert und gerne bei ihnen ist, und wer nicht. Machen Sie einfach den Test!

3. Fünf Minuten aus dem Fenster sehen, bringt mehr als ständig in Stress zu machen!

Sie sind der Meinung, wer Zeit hat für 5 Kaffeepausen am Tag, der hat zu wenig zu tun? Ganz, ganz falsch! Denn einer der schlimmsten Chef-Fehler ist es die Mitarbeiter/innen dermaßen mit Arbeit „vollzuballern“, dass ihnen die Luft für Ideen fehlt.
Google schenkt den Mitarbeitern/innen 20% der Arbeitszeit für private Projekte. Ein Fünftel! Das wäre ein Arbeitstag in der Woche. Absurd? Dann schauen Sie sich mal an, wer bei Google arbeitet, was die Mitarbeiter/innen dort leisten und wie erfolgreich das Unternehmen ist. Wer nicht permanent unter Zeitdruck steht, sondern auch mal Zeit hat etwas auszuprobieren, arbeitet am effektivsten. Natürlich gibt es auch hier die Pappenheimer/innen, die solche Freiheiten gerne ausnutzen. Aber meist kennt man die ja als Chef.

4. Nur der Chef sagt was gemacht wird!

Ihre Mitarbeiter sollen eigentlich nur Ihre Ideen umsetzen? Dann brauchen Sie aber eine ganz bestimmte Spezies von Mitarbeitern/innen. Normale Mitarbeiter/innen möchten nämlich etwas zu sagen haben auf Ihrem Gebiet – und wenn es noch so klein ist. Man sollte ihnen zuhören und ihre Ideen ernst nehmen. Wenn man ihnen das dann auch noch sagt und Ideen umgesetzt werden … was meinen Sie? Sie bekommen als Dankeschön einen ganzen Haufen selbständiger Mitarbeiter/innen, die Verantwortung übernehmen und das auch noch gerne. Wenn ein Mitarbeiter/in und dessen Ideen immer nur ignoriert werden, wird er bald aufhören sich etwas zu überlegen und nur noch Dienst nach Vorschrift machen. Schade so etwas.

5. Ist doch alles negativ hier!

Diesen Satz muss nur einer aussprechen und schon hat er mindestens einen weiteren Kollegen/in, der/die ihm zustimmt. Achten Sie auf die Stimmung in Ihrem Team! Entlarven Sie die mit den Sorgenfalten und der grundsätzlich schlechten Laune. So schnell sehen Sie nämlich gar nicht, wie sich diese negative Stimmung im Büro ausbreitet. Andererseits gibt es aber auch die gut gelaunten Mitarbeiter/innen, die mit der Sonne um die Wette strahlen und jeden Tag motiviert loslegen. Zugegeben, es gibt nicht allzu viele davon. Aber halten Sie solche Mitarbeiter/innen und motivieren Sie sie weiter. Sie werden es Ihnen danken indem Sie den ganzen Rest Ihres Teams motivieren und eine positive Grundstimmung im Büro zu verbreiten.

6. Fehler sind oft erfolgreicher als Erfolge.

Gibt es in Ihrem Unternehmen eine offene Fehlerkultur? Darf man Fehler machen ohne vom Vorgesetzten zurechtgestutzt zu werden? Erkennen Ihre Mitarbeiter Ihre eigenen Fehler und handeln dann entsprechend? Denken Sie immer daran: „Wer nichts arbeitet, kann auch keine Fehler machen“. Solange man aus den Fehlern lernt, bringen sie ein Projekt oft weiter, als wenn alles reibungslos läuft. Freuen Sie sich über Fehler, denn sie sind meist die besten Prototypen-Tests. Und unterscheiden Sie zwischen Kritik und Feedback, damit Ihre Mitarbeiter/innen am Ende nicht demotiviert sind.

7. Zielen und Schießen – auf was eigentlich?

Viele Teams rennen durch die Geschäftswelt wie kopflose Hühner. Nicht weil ihnen der Kopf abgeschossen wurde, sondern weil sie nicht wissen wo der Kopf steht. Jeder arbeitet vor sich hin, rattert das Tagesgeschäft runter, aber für was? Was ist das Ziel? Wo rennen wir hin? Das ist Ihr Job als Chef. Sie müssen die Visionen in Ihrem Kopf haben. Das große Ganze. Sie müssen es herunter brechen in Meilensteine und kleinere Ziele und es Ihren Mitarbeitern/innen mitteilen. Und das immer wieder. Bis die wichtigen Ziele in Fleisch und Blut übergegangen sind – egal wo einem gerade der Kopf steht.

8. Micromanager sind die schlimmsten Chefs!

Sie sind zwar Geschäftsführer/in, Teamleiter/in oder Projektmanager/in und arbeiten trotzdem jeden Tag an der Front mit nach dem Motto: „Nur wenn ich es selbst tue ist es getan“. Dann sind Sie ein Micromanager! Lassen Sie es! Sie sind da, um das Ganze zu koordinieren, nicht um kleine Dinge umzusetzen. Wenn es Probleme gibt, helfen Sie mit Lösungsvorschlägen. Lösen Sie das Problem nicht selbst. Ihre Mitarbeiter/innen fühlen sich sonst in ihrer Autorität untergraben und lösen auch zukünftige Probleme nicht selbst, denn der Chef macht’s ja.

9. Also das Meeting hätten wir uns sparen können!

Es gibt kaum schlimmeres als sinnlose Meetings. Sie kennen das ja selbst. Man sitzt in der Besprechung und es zieht sich. Wie Kaugummi. Ergebnis? Keins! Eigentlich hätte man sich die 2 Stunden auch sparen können. Dann sorgen Sie zumindest dafür, dass Ihre eigenen Meetings produktiv sind. Bleiben Sie beim Thema und beenden das Meeting, wenn es nichts mehr zu sagen gibt. Gleiches gilt auch für Teammeetings. Wenn das Team unter sich ist, sollte auch hier einer den Hut auf haben und das ganze leiten.

10. Das ist heute die 12. eMail vom Chef.

Zeit ist Geld. Die Ihrer Mitarbeiter/innen im doppelten Sinne. Vermeiden Sie deshalb unnötige eMails an Ihr Team. Mitarbeiter/innen nehmen meist Überstunden in Kauf und arbeiten konzentriert an aufwändigen Aufgaben – solange sie nicht das Gefühl haben, dass Ihre Zeit verschwendet wird. Das heißt für Sie als Chef: Keine überflüssigen Meetings. Keine eMail-Flut mit losen Ideen und ohne Arbeitsanweisung.

Fazit: Manchmal an der eigenen Nase fassen.

Hand aufs Herz: Wieviel von den 10 Fehlern begehen Sie oder Ihr Team – vielleicht ohne, dass es Ihnen bewusst ist. Vielleicht erkennen Sie jetzt auch, wieso das eine oder andere Team nicht so rund läuft oder wieso einzelne Mitarbeiter/innen völlig motivationslos sind. Wer in einem schönen Büro mit positiven Menschen arbeitet und einem Chef, der weiß wo es hingeht, hat schon fast gewonnen. Arbeit kann doch eigentlich ganz schön sein!
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Mit freundlicher Veröffentlichungsgenehmigung von Herrn Friedel Mies (Autor) – Vertriebsnews für Deutschland.

Matthias C. J. Dannhorn